Am 26.06.2019 fand die Sitzung der Bezirksvertretung in der Bezirksverwaltungsstelle an der Grafenberger Allee statt. Thema war die Bebauung des Parkplatzes an der Erkrather Straße.
CRE hat eine Bauvoranfrage gestellt, Vertreter der Kiefernstraße haben diese kritisiert, die Bauvoranfrage wurde abgelehnt.
Wir wollen hiermit nochmal deutlich machen, welche Punkte wir ablehnen und welche uns wichtig sind. Zu Beginn lässt sich aber schon eins festhalten: Hätte sich CRE, wie mit uns abgesprochen, Transparenz gezeigt und uns die Bauvoranfrage vorab gezeigt, wäre uns allen viel Zeit erspart geblieben. Wir hätten CRE dann aus Sicht der Bewohner*innen des Stadtteils sagen könne, welche ihrer eingereichten Punkte nicht ins Stadtbild passen oder aus anderen Gründen abgelehnt werden müssen. Wir hoffen, dass die CRE nun bewusstgeworden ist, wie wichtig der Austausch mit den Bewohner*innen des Stadtteils ist und dass sie nun anfangen, die weiteren Schritte gemeinsam mit uns zu planen.
Folgende Punkte wurden von den auf der Bezirksvertretung anwesenden Bewohnern der Kiefernstraße kritisiert.
- Mikroapartements (möblierte Kleinwohnungen)
Die Bauvoranfrage der CRE sah vor, dass ca. 270 Wohnungen mit einem hohen Anteil an Mikroapartments gebaut werden sollten. Nach wie vor stehen wir dem Bau von Mikroapartments äußerst skeptische gegenüber. Mikroapartments werden meist von Menschen bewohnt, die aufgrund ihrer befristeten (Wohn)Zeit nur wenig mit dem Stadtraum und dessen sozialem Gefüge interagieren können. Dies kann nicht im Interesse der Stadt und ihrer Bürger sein. - Flucht Ruhrtal- und Kiefernstraße
Die Bauvoranfrage der CRE sah vor, den Gebäudekomplex bis zu 5 m über die Flucht zwischen der Ruhrtal-/Kiefernstraße hinausragen lassen. Diese Planung ignoriert den Stadtgrundriss, ist vollkommen unerklärt und wird von uns nicht akzeptiert. Die Flucht und damit das Stadtbild gilt es unter allen Umständen zu respektieren – vor allem mit dem weiteren Blick in die Zukunft, da das innerstädtische autogerechte Einkaufszentrum eine völlige Fehlplanung. - Tiefgaragenzufahrt
Die Bauvoranfrage der CRE sah vor, dass die Tiefgaragenzufahrt über die Kiefernstraße geführt wird. Dies wird aus mehreren Gründen kritisiert. Zum einen muss mit einem erheblichen Verkehrsaufkommen gerechnet werden, was den sowieso schon bestehenden Verkehr auf der Kiefernstraße stört. Zum anderen wird die Kiefernstraße von vielen Kindern als Spielstraße genutzt. Zusätzlicher Verkehr ist daher nicht erwünscht. Außerdem ist. im Zweiklang mit dem Einkaufszentrum ein antizyklischer Verkehrsstrom zu erwarten. Es empfiehlt sich daher, die bestehende Zufahrt über den Rollerparkplatz für die Tiefgarage zu nutzen. Eine Zufahrt über eine Verkehrsberuhigte Sackgasse möchten wir nicht.
Folgende Punkte sind den Bewohnern der Kiefernstraße wichtig (u.a.):
Wir haben bereits mehrfach betont, dass uns eine offene, transparente, vielfältige und vor allem bezahlbare Wohnbebauung wichtig. Anstatt Mikroapartments wünschen wir und große Wohnungen, die sich für Familien und WGs eignen. Wir wünschen uns Wohnungen und Häuser, in denen mehrere Generationen zusammenleben können, anstatt auf einzelne Blöcke verteilt zu werden. Wir wünschen uns die Möglichkeit zum Austausch, sei es durch die Ansiedlung von Cafés oder anderen Begegnungsstätten. Auch die Errichtung sozialer Räume würden wir begrüßen.
Kurzgesagt, wir wünschen uns multikulturelles, durch Generationen gemischtes, bezahlbares Wohnen ohne Schnickschnack, gespickt mit Raum für Begegnung um sozialem Austausch.
Fotos von unserer Aktion am 15.09.2019, B8-Center Parkplatz
Foto´s © Bernd Schaller | Kontakt: info@schallerfoto.de