Statement zu den aktuellen Entwicklungen

Protest lohnt sich!
Aber: Der Drops ist noch nicht gelutscht!

Unser Kommentar zu den Entwicklungen auf dem B8-Center-Parkplatz

Wie ihr und wir der lokalen Presse entnehmen konnten, will der Investor Cube Real Estate (CRE) von seinen ursprünglichen Plänen abweichen und plant statt einem Hotel nun Wohnbebauung.
In der gemeinsamen Presseerklärung von CRE und Oberbürgermeister ist die Rede von 56 geförderten Wohnungen und 60 freifinanzierten Klein-Wohnungen sowie Gewerbeflächen. Das unsinnige Hotel ist scheinbar vom Tisch.
Bei genauer Betrachtung entpuppt sich dieser Vorschlag aber als Mogelpackung. Der in der Presseerklärung von Stadt und CRE bezeichnete Entwurf sieht „einen Mix an Wohnungen für Senioren und Studenten sowie Angebote für kleinteiliges Wohnen“ und Wohnungen für Wohngemeinschaften vor. Diese neue Bezeichnung ist nur eine Verschleierung der Tatsache, dass es sich dabei weiterhin nur um hochpreisige Wohnbebauung im Stil der Mikroappartments handelt.
Dagegen werden wir weiter kämpfen!

Dass sich jetzt CRE, Oberbürgermeister und Bezirksbürgermeister dafür feiern lassen wundert uns zwar nicht, irritiert uns aber dennoch, denn 56 öffentlich geförderte Wohnungen bei einer Bebauungsfläche von 6000 qm als Erfolg zu feiern ist lächerlich.

Wir begrüßen natürlich wenn Lokalpolitiker versuchen ihren Job im Sinne der hier lebenden, nicht reichen Menschen zu machen und Investoren scheinbar Flexibilität beweisen.

Allerdings sind wir davon überzeugt, dass dies ohne unseren Protest und unser Engagement gegen die ursprünglichen Pläne nicht passiert wäre. Erst dadurch, dass wir so gut wir konnten den Politikern auf den Füßen gestanden haben und die Pläne des Investors ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt und skandalisiert haben, kam Bewegung in die Sache.
Dies sollte alle Menschen und Initiativen, die gegen ähnliche Zumutungen in ihrer Nachbarschaft bereits kämpfen oder auch gerade erst überlegen, sich dagegen zu wehren, ermutigen, laut und unbequem zu sein. Schließt Euch zusammen und wehrt Euch, nur so können wir dem konstanten Ausverkauf der Stadt etwas entgegen setzen! Protest lohnt sich!

Der bisherige Prozess hat uns aber auch vor Augen geführt, dass wir als Anwohner*innen weder von Politik noch von Seiten des Investors als Partner*innen behandelt werden, die irgendetwas mitzubestimmen hätten oder die man ernst nehmen müsste. Wir fühlten uns eher wie die nervige, renitente Oma, die man hin und wieder besuchen muss und deren Wünsche man mit vorgespieltem Interesse anhört, bevor man die Entscheidung durchsetzt, sie ins Altenheim zu stecken.

Das für CRE und Lokalpolitiker*innen vielleicht Abwegige und Unvorstellbare meinen wir aber weiterhin ernst: Wir wollen das, was auf unserer Straße und in unserem Stadtteil passiert, mitbestimmen und mitgestalten.
Denn wir werden hier auch noch wohnen wenn der aktuelle OB längst abgewählt ist und wenn CRE auf andere Städte ausgewichen ist, um mit Gentrifizierung möglichst viel Geld zu verdienen.

Deswegen ist dies für uns auch noch nicht das Ende der Geschichte, auch wenn das Politik und CRE gerne so hätten. Wir gehen davon aus, dass weiterhin Wohnungen geplant sind, die, wie von CRE in Derendorf so bereits gebaut, warm bis zu 30 Euro pro Quadratmeter kosten werden. Dazu werden wir nicht schweigen.

Wir meinen ernst was auf den T-Shirts steht, die wir zum 35-jährigem Jubiläum der Hausbesetzungen gemacht haben.
Wir sind und bleiben: Unbeugsam – Stur – Unbequem
Unterstützt uns weiterhin und geht gemeinsam mit uns am 30.4 auf die Straße:
Für eine rebellische Stadt! Gegen Ausgrenzung und Ausverkauf!

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